Das Nordquartier entsteht
Sprungmarken: 1891 – 1910 | 1911 – 1930 | 1931 – 1950 | 1951 – 2000 | 2001 – heute
Mit dem beginnenden 19. Jahrhundert litt die Innenstadt von Bern unter einer Wohnungsnot als Folge der wachsenden Bevölkerung. Zur Verbesserung der Verhältnisse wurde das unbewohnte Gebiet auf der rechten Seite der Aare erschlossen. Als Ersatz für die bestehende Fähre wurde deshalb 1834 vom Zimmermeister Jaussi der hölzerne Altenbergsteg gebaut. Der Holzsteg bewährte sich jedoch nicht. 1857 musste er durch eine Kettenbrücke ersetzt werden.
Die Eröffnung des provisorischen Bahnhofes Bern auf dem Wylerfeld am 16. Juni 1857 (bis 1858 Endpunkt der Eisenbahnlinie Olten — Bern) brachte Entwicklung in diese nördliche Randzone. Als wichtiger Arbeitsplatz mit auslösender Quartierentwicklung ist die 1877 an der Wylerringstrasse neben der Bahnlinie entstandene Waffenfabrik zu erwähnen. Als erstes Schulhaus nördlich der Aare wurde 1867 das Breitenrainschulhaus eingeweiht.
Die allgemeine akute Wohnungsnot führte nach 1889 zum Bau einer der bedeutendsten, heute nicht mehr erhaltenen Berner Arbeitersiedlungen. Der Überbauungsbereich dieser einstigen mustergültigen Siedlung berührte die Scheibenstrasse, Standstrasse, Wylerfeldstrasse und Wylerringstrasse. Der Mietpreis der Wohnungen samt Garten betrug monatlich zwischen 22 und 25 Franken. Durch den Zuzug kinderreicher Familien entwickelte sich das Wylerfeld zu einem der dichtest besiedelten Stadträume Berns. 1873 stand das grosse Schulhaus Breitfeld (Standstrasse 61) für Wyler und Breitenrain bereit. Ende der 1850er Jahre entstand mit der 1858 eröffneten „Roten Brücke», der Eisenbahnbrücke über die Aare mit Fahrweg im Brückenkörper, eine direkte Verbindung zur Stadt.
Die Verlegung der kantonalen Militäranstalten (Kaserne, Stallungen, Zeughäuser) zwischen 1873 bis 1878 aus der Stadt auf das Beundenfeld (1890 – 1893 auch die eidgenössischen Zeughäuser und Pferdestallungen) liess im Breitenrain die grösste zusammenhängende Überbauung entstehen. In der Kaserne waren jahrein, jahraus Truppen stationiert. In der Umgebung der Kaserne entstanden verschiedene Wirtschaften, die sich eines vorzüglichen Geschäftsganges erfreuen konnten.
Der Spitalacker, dessen Name an den Burgerspitel, den Besitzer vor der Parzellierung, erinnert, umfasste den südlichen Teil der Hochebene. Noch früher, im 13. Jahrhundert, befand sich hier das Dörfchen Optingen, an das heute noch die Optingenstrasse erinnert. Im Gegensatz zu Breitenrain, Lorraine und Wyler begann die Überbauung auf dem Spitalacker erst nach dem Volksbeschluss vom 23.10.1892 zum Bau der Kornhausbrücke.
Nach der Wirtschaftskrise der 1870er und 1880er Jahre setzte vor der Jahrhundertwende die Nachfrage nach Bauland intensiv ein. Im Bereich Beundenfeld-, Moser- und Spitalackerstrasse sowie am Waldhöheweg erwarb 1895 eine «Terrainbaugesellschaft» grosse Teile des einstigen Brunnergutes für den Wiederverkauf. Die der Kornhausbrücke naheliegenden Gebiete wurden erst nach 1900 überbaut, obschon die Landverkäufe mit dem Brückenbau um 1892 einsetzten.
Um über günstigen Baugrund verfügen zu können, kaufte die Einwohnergemeinde Bern 1892 grössere Landgebiete. Sie sollten zur Erschliessung des Brückenausgangs sowie für Gemeindebauten, insbesondere für Schulhäuser, Verwendung finden. Zudem sollte damit erreicht werden, Richtlinien für eine schöne und planmässige Überbauung im vorderen Spitalacker zu erlassen.
1859 kaufte der Kaufmann Lanz das Gelände des heutigen Kursaals und erbaute eine „Sommerwirtschaft» im „Laubsägeli»-Stil.
Nach der Eröffnung der Kornhausbrücke im Jahre 1898, der damals schönsten und grössten modernen Hochbrücke, wurde der Viktoriaplatz zum eigentlichen Quartiereingang Spitalacker-Breitenrain. Von da an setzte die Entwicklung unseres Nordquartiers vollends ein.
1891 – 1910
Der 28. Februar 1891 war der Gründungstag des Wylerfeldleistes, wie der Leist Bern Nord damals hiess. Erster Präsident war Josef Scheuermann, Spezierer und zugleich Steinhauermeister auf dem Wyler. Die Tätigkeit des Leistes beschränkte sich anfänglich zur Hauptsache auf das Wylerquartier, das einzige bereits überbaute Gebiet. Es waren dies die Gemeindewohnbauten auf dem Wyler, einige Häuser am Scheibenweg, die Wankdorfgüter, etwelche Häuser an der Rodtmatt- und Rütlistrasse, dann der Militärgarten, die Kaserne mit den Zeughäusern, die Wirtschaft Neuhaus und an der Papiermühlestrasse, das Böhlenhaus und der Böhlenstock. Teile dieser beiden Häuser standen früher unten an der Nydegg und wurden beim Bau der Nydeggbrücke abgebrochen und auf dem Spitalacker wieder aufgebaut. Man erkennt dies noch an den charakteristischen Steinbogen, z.B. am heute noch vorhandenen Böhlenstock an der Papiermühlestrasse Nr. 9.
1891 wurde mit dem Bau der reformierten Johanneskirche an der Ecke Breitenrainstrasse – Wylerstrasse begonnen, der 1893 beendet war.
1899 – 1901 erstellte das städtische Hochbauamt das Spitalackerschulhaus. Die Lage dieses Primarschulhauses wurde von Seiten des Leistes beanstandet. Er verlangte, der Bau sei um 10 bis 15 Meter von der Strasse zurückzusetzen, um die Schulkinder nicht durch den Strassenverkehr zu gefährden. Dem Begehren des Leistes wurde Folge gegeben. Wie weitsichtig dies war, zeigte sich erst später im Zeitalter des motorisierten Verkehrs. Im weitern wurde eine Turnhalle beim Spitalackerschulhaus gefordert und im Schulhaus mit Unterstützung des Leistes ein Kindergarten eröffnet.
Der auf breiter Basis geäusserte Wunsch nach einer Tramverbindung aus der Stadt nach dem Breitenrain-Spitalacker erfüllte sich am 1. Juli 1901 mit der Eröffnung der neuen Tramlinie III, Burgernziel-Zeitglocken-Breitenrain. Mit der Einführung des neuen Staffeltarifs betrugen die Fahrkosten je nach Distanz 10, 15, 20, 25 oder 30 Rappen.
Im Weitern:
- 1873 – 1914: Entstehung des Kursaals Bern mit verglaster Konzerthalle, Liftturm, Wandelhalle und Spielsaal.
- 1892: Gründung eines Brandcorps aus Leistmitgliedern und Quartierbewohnern.
- 1896: Beitritt des Leists zum Zentralverband der Quartier- und Gassenleiste der Stadt Bern.
- 1897: Waldfest im Wylerwald. Der Reinertrag wurde für die Schülerspeisung verwendet.
Eingaben an die zuständigen Behörden:
- Anschaffung neuer Kochherde in den Gemeindehäusern auf dem Wyler.
- Gesuch um Schaffung einer Kanalisation am Flurweg.
- Zusammenarbeit des Leists mit dem Zentralvorstand der Quartier- und Gassenleiste bei der Aufstellung eines neuen städtischen Gemeindereglements.
- 1910: Umbenennung des Leists in «Spitalacker-Wyler-Beundenfeld-Leist.
1911 – 1930
Die wirtschaftliche Entwicklung ging gut voran. Das Eidg. Schützenfest 1910 im Breitenrain brachte Belebung und Verdienst. Von der bevorstehenden Landesausstellung wurde viel gesprochen. Man erwartete Prosperität für die ganze Stadt. Unter dem Präsidium des Herrn Wassmer, Dampfkesselinspektor, setzte der Leist seine Tätigkeit fort.
1914: Bern zeigte sich im schönsten Schmuck. Im Mai wurden die Tore zur Landesausstellung auf dem Viererfeld geöffnet.
Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges erfolgte am 1. August die Generalmobilmachung der Schweizer Armee. Die schönen Plätze im Ausstellungsareal vereinsamten. Diese bedrückende Zeit hemmte auch die Tätigkeit des Leists. Alle standen unter einem schweren Druck. Trotzdem musste das Leben auch in unserem Quartier weitergehen.
Bereits wenige Jahre nach der Eröffnung der „Roten Brücke» setzten sich Grundeigentümer des rechten Aareufers für Verbesserungen des Aareübergangs ein. Schon früh war klar, dass nur eine neue Strassenbrücke die misslichen Verkehrsverhältnisse beseitigen konnte. Schon vor Ende des 19. Jahrhunderts wurden Projekte für eine neue Brücke links und rechts der Eisenbahnbrücke eingereicht. Die Baudirektion kam zum eindeutigen Schluss, dass nur ein Aareübergang oberhalb der „Roten Brücke» geeignete Zufahrten und Verknüpfungen mit dem übrigen Strassennetz ermögliche. Die Weiterleitung des Projektes an den Stadtrat wurde durch die Weigerung des Regierungsrates verhindert, einen Teil des botanischen Gartens für den Bau zur Verfügung zu stellen. Die Verhandlungen zwischen Stadt und Kanton scheiterten. Die Realisierung der Brücke wurde vorerst verunmöglicht.
Ein nächster Anlauf erfolgte mit einem Wettbewerb 1910/11. Das für Lage, Höhe und Breite der Brücke verbindliche Vorprojekt des städtischen Tiefbauamts sah den Standort Aare abwärts der „Roten Brücke» vor. Den meisten eingereichten Projekten lagen Betonquader-Konstruktionen zugrunde, einige auch fortschrittlichere Brücken aus Stampfbeton oder armiertem Beton. Der Naturstein hatte als Brückenkonstruktionsmaterial endgültig ausgedient.
Der Stadtrat beschloss am 21. November 1912, den Brückenbau zeitlich zu verschieben. Angeführt wurden neben finanziellen Problemen (keine Brücke ohne Steuererhöhung) die ungelösten Fragen einer Bahnhoferweiterung und einer neuen Eisenbahnbrücke. Erst mit Stadtratsbeschluss vom 16. Marz 1923 wurde die Brückenfrage wieder aufgenommen. Es wurden Verhandlungen mit den Bundesbahnen über die Verlegung der Bahnlinie Bern-Wylerfeld geführt.
In der Gemeindeabstimmung vom 19. Juni 1927 wurde der Bau der Lorrainebrücke mit überwältigendem Mehr beschlossen. Bürger und Politiker waren des ungelösten Problems überdrüssig. Der Bau begann im März 1928. Im Juli 1929 war der Brückenbogen fertiggestellt. Die Belastungsprobe fand im Oktober statt und am 17. Mai 1930 wurde die Brücke eröffnet. Damit fand eine Planungsgeschichte von nahezu einem halben Jahrhundert, zwei grossangelegte Wettbewerbe sowie zahllose Diskussionen, Schriften und politische Auseinandersetzungen ihren Abschluss.
- 1925: Der BSC Young Boys zieht vom Sportplatz Spitalacker in das neue Wankdorfstadion.
- Zusammen mit dem Lorraine-Breitenrain-Leist warb der Leist Bern Nord für eine Autobusverbindung für das Nordquartier. Ähnlich wie bei der Brücken-Kampagne war dieses Traktandum ein Dauerthema der Leisttätigkeit. Am 1. August 1930 konnte schliesslich die neue Buslinie in den Wyler eröffnet werden.
- Damit die Sekundarschule Viktoria (erbaut 1905 – 07 als Knabensekundarschule, als Winkelbau mit vorgesetztem Eckturm und Uhrwerk) nicht vollständig von Neubauten eingeschlossen wurde, bemühte sich der Leist und die Schulbehörde mit Erfolg für die Freihaltung der Grünfläche südöstlich des Schulhauses (heutige Grünanlage zwischen Humboldtstrasse und Gotthelfstrasse).
- Die Bemühungen in Sachen Strasseninstandstellungen wurden fortgesetzt. Die Planung neuer Wege (Birkenweg, Waffenweg, Jägerweg, Stockerenweg, Schützenweg und Zielweg) erfolgte unter Mitwirkung des Leistes. Erklärungen und Verpflichtungen der Anstösser wurden eingeholt. Arbeits- und Werkverträge mit Baufirmen brachte der Leist zum Abschluss.
- Der Leist Bern Nord unternahm angesichts des Zustandes der bisherigen Naturstrasse Anstrengungen zur Pflästerung der Kornhausstrasse.
- Viel zu schaffen machte die projektierte oberirdische Gasreglerstation an der Strassenkreuzung Kasernenstrasse – Beundenfeldstrasse. Eingaben, persönliche Vorstellungen, ja selbst ein mit 403 Unterschriften versehenes schriftliches Gesuch der umliegenden Quartierbewohner, vermochten bei den zuständigen städtischen Behörden keinen Umschwung zu bewirken. Erst die kantonale Baudirektion anerkannte unser Anliegen und bewilligte den Bau nicht. Realisiert wurde nur ein kleiner Teil des geplanten Vorhabens.
- 1929: Der Leist freute sich, an der Eröffnung des neuen Militärgartensaales teilzunehmen, der grössere Anlässe im Quartier ermöglichte.
1931 – 1950
Der Wander-Grossbrand von 1931, bei dem das zu wenig professionelle Vorgehen der Feuerwehr kritisiert wurde, führte 1934 zur Projektierung und zum Bau der Feuerwehrkaserne an der Viktoriastrasse. Einen entsprechenden Projektwettbewerb wurde mit der Auflage durchgeführt, dass der zu erstellende Bau als Zweckbau zur Aufnahme einer modern eingerichteten Berufsfeuerwehr dienen müsse und einer 12 Mann starken Wache während der 24-stündigen Dienstdauer ein sofortiges Ausrücken mit ihren Fahrzeugen innert 30-40 Sekunden ermögliche. Als Bauterrain stand das an der Ecke Viktoria- Gotthelfstrasse gelegene Areal im Vordergrund, das verschiedentlich im Leist und in der Quartierbevölkerung zu Diskussionen Anlass gab. Man war über den vorgesehen Standort nicht sehr begeistert. Im Hinblick auf die schönen Bauten der Umgebung wurden die geplanten Gebäude als Fremdkörper empfunden. Schliesslich aber musste sich das Quartier damit abfinden. Dem historischen Spatenstich im Mai 1935 folgte eine l5-monatige Bauzeit. Der Zweckbau fand in den folgenden Jahren nach seiner Fertigstellung grosses Interesse im In- und Ausland, handelte es sich doch um die erste moderne Feuerwehrkaserne der Schweiz überhaupt.
Am 22. Juni 1946 erfolgte die Wettbewerbsausschreibung für reformierte Kirchenbauten auf dem Wankdorffeld: Der von der Gesamtkirchgemeinde und dem Gemeinderat der Stadt Bern durchgeführte Wettbewerb umfasste Kirche, Kirchgemeindehaus, Pfarrhaus, Sigristenwohnung, Schulpavillon für sechs Klassen und einen Kindergarten für zwei Klassen. Gleichzeitig mit der Markuskirche wurden dort mehrere Wohnbauten erstellt, so dass die geplante Einordnung der kirchlichen Bauten in das Quartier bereits gut ersichtlich war. Der Kirchenneubau erfolgte an der neuen Ringstrasse Winkelriedstrasse – Tellstrasse. Der Glockenaufzug fand am 16. Juni 1951 statt, und am 1. Juli 1951 läuteten die Glocken zum ersten Mal die Predigt ein. Mit dem Bau der Markuskirche und den anschliessenden Schulhausbauten, nebst den Objekten der Gemeinde und von Privaten, verschwanden die letzten grossen Landwirtschaftsflächen im Wankdorffeld.
- Die katholische Marienkirche mit der arkadengefassten Hofanlage und dem Gemeindesaal wurde 1931 – 1932 erbaut.
- 1941: Inbetriebnahme des vierspurigen Eisenbahnviadukts längs der Lorrainehalde anstelle der „Roten Brücke».
- Der Leist Bern Nord setzte sich für eine bessere Busverbindung zum Schosshaldenfriedhof ein.
- Der Leistvorstand warb bei den Mitgliedern für Unterstützung der Bestrebungen der «Gäng hü – Genossenschaft», welche die Beschaffung von Aufträgen für Handwerk und Gewerbe und die Förderung des Verkehrs zum Ziel hatte.
- In das Kriegsjahr 1941 fiel die Fünfzigjahrfeier des Leistes, die in einem ganztägigen Ausflug mit Festessen in Grosshöchstetten ihren Höhepunkt fand. Es wurde beschlossen, künftig den Veteranen Urkunden und den Ehrenmitgliedern Wappenscheiben zu übergeben. Die Tätigkeit des Leists litt bis 1945 unter den grossen Kriegswirren. Nach Kriegsende setzte eine rege bauliche Entwicklung ein. Die Verkehrsführung vermochte aber nicht überall Schritt zu halten, was zu entsprechenden Klagen führte.
1951 – 2000
Im Wankdorffeld, längs der Bahnlinie, liessen sich zahlreiche Industriebetriebe und Grossverteiler nieder. Durch lntervention des Leistes und nach zahlreichen Verhandlungen, sowohl mit den Firmen als auch mit den zuständigen städtischen Behörden, konnte bezüglich Erschliessung eine annehmbare Lösung gefunden werden. Es entstanden bedeutende Wohnbauten entlang der Standstrasse, der Wankdorffeldstrasse und der Winkelriedstrasse, die einen erheblichen Bevölkerungszuwachs bewirkten.
Fussballstadion Wankdorf:
Der Stadionneubau im Hinblick auf die Fussball-Weltmeisterschaft von 1954 brachte ebenfalls neue Akzente ins Nordquartier.
Badeanlage Wyler:
In dieser Sache hatte sich ein Komitee aus Schul- und Sportkreisen gebildet, welchem sich der Lorraine-Breitenrain-Leist und der Leist Bern Nord ebenfalls anschlossen. Als Areal für das Wylerbad ist das Gelände des alten Schiessplatzes hinter der Eidg. Waffenfabrik vorgesehen. Zusammen mit dem Bad sollte eine Sportanlage für Schulen und Öffentlichkeit geschaffen werden. Anlässlich der Gründungsversammlung wurde die Ansicht vertreten, daraus eine Wettkampfanlage zu machen, gegen die sich u.a. Leist Bern Nord entschieden zur Wehr setzte. Für Grossanlässe waren die Voraussetzungen, wie öffentlicher Verkehr, Zufahrtsstrassen und Parkplatzmöglichkeiten, nicht vorhanden gewesen. Der Leist Bern Nord wünschte eine Turn- und Spielgelegenheit für unsere Schüler, Sportplätze für unsere Quartiervereine und vor allem endlich ein Familienbad. Die entsprechende Eingabe an den Gemeinderat war bereits erfolgt. Pläne waren vorhanden, so dass mit der baldigen Verwirklichung gerechnet werden durfte.
Im Frühjahr 1961 schien die Planung des Quartierbades Wyler festgefahren zu sein. Die von Herrn Baudirektor Dr. Tschäppät versprochene Vorlage an die Gemeinde blieb aus. Von Seiten des Leistes Bern Nord wurde in dieser Sache bei der Baudirektion um eine Aussprache nachgesucht. Das Projekt Wylerbad sollte nun im Frühjahr 1962 zur Volksabstimmung gebracht werden.
Am 30. Juni 1963 stimmten die Berner Stimmbürger mit grossem Mehr der Gemeindevorlage für die Erstellung einer Quartierbad- und Sportanlage auf dem ehemaligen Schiessplatz Wyler zu. Nun konnte endlich, nach langjährigem Ringen, mit der Realisierung begonnen werden.
Um anlässlich der Einweihung des Wylerbades eine «Chilbi» durchführen zu können, wurde mit Geschäftsinhabern und Vereinsvorständen ein Organisationskomitee gebildet. Der Erlös sollte zur Bereicherung der Anlage (Brunnen) verwendet werden. Die Vorbereitungen zur Organisation einer Chilbi zur Eröffnung des Wylerbades liefen im Herbst 1971 an. 1972 wurde das Wylerbad eröffnet. Zu diesem Anlass am 24. und 25. Juni führte der Leist Bern Nord in unmittelbarer Nähe der Badeanlage ein Quartierfest durch, welches unter dem Patronat des Stadtpräsidiums bei strahlendem Wetter stattfand.
Express-Strasse Bern-Nord:
Mit Stadtratsbeschluss vom 8. April 1960 gelangte die Gemeinde mit der Vorlage «Baulinienplan Standstrasse mit Sonderbauvorschriften» an die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger. Der Weg zur Führung einer Express-Strasse durch die Winkelried-Standstrasse sollte damit geebnet werden. Ein grosses Quartier würde entzweigeschnitten und seiner Lokalstrasse und besten Verbindung zur Innenstadt beraubt. Das war zuviel! Eine Sondersitzung des Vorstandes des Leists Bern Nord unter Mitwirkung des Lorraine-Breitenrain Leists und unserer Mitglieder im Stadtrat wurde unverzüglich einberufen.
Die Auffassung, diesem Vorhaben auf breitester Basis den Kampf anzusagen, war einhellig. Unter dem Vorsitz der beiden Leiste wurde am 17. Mai 1960 eine öffentliche Kundgebung im Restaurant Militärgarten durchgeführt. Erstmals in der Geschichte der Stadt Bern wurde in der Folge ein Baulinienplan von den Stimmbürgern verworfen.
Die Express-Strasse Nord, das seinerzeitige Schreckgespenst unseres Quartiers, schien wieder in die Urphase des Planens zurückgefallen zu sein. Tatsächlich aber befasste man sich auf dem Stadtplanungsamt mit der Variante der Umfahrung ab Wankdorfplatz über eine zu erstellende Brücke Richtung Tiefenau und weiter via Bremgartenwald, Forsthaus nach der Westschweiz. Weshalb? Der projektierte Schanzentunnel ab Schützenmatte konnte nicht verwirklich werden, und somit wurde auch das Projekt der Express-Strassenführung rechts des Bahngeleises fallengelassen: Die Zukunft zeigte, wie richtig der damalige Aufstand gegen den Baulinienplan Standstrasse war.
Wylerhüsli:
Nach dem Abbruch der legendaren Wylerhüsli sollte in der Neuüberbauung mit Hochhäusern ein Freizeitzentrum entstehen. Ein Initiativkomitee mit zwei Pfarrherren der Markuskirche an der Spitze wurde gegründet. Der Leist Bern Nord delegierte zwei Mitglieder in den Vorstand. Es wurde angestrebt, dass das Freizeitzentrum jedermann zugänglich sein sollte. Am 7. September 1977 erfolgte die Einweihung des «Wylerhuus» als Quartierzentrum.
Die Entwicklung bereitete dem Leist Sorgen. Als im Herbst 1980 beinahe alles auseinanderzubrechen drohte, versuchte der Leist Bern Nord, die sich streitenden Parteien wieder zu einem gemeinsamen Gespräch an den gleichen Tisch zu bringen. Dies gelang und endete in der Ausarbeitung der nötigen Rahmenverträge und Reglemente. Der Verein „Gemeinschaftszentrum Wylerhuus» wurde aufgehoben. Zwei Leistmitglieder wurden in die neue Verwaltungskommission Wylerhuus aufgenommen. Am 10. Juni 1987 erfolgte die Gründungsversammlung des neuen Wylerhuusvereins. Der Leist Bern Nord ist Gründungsmitglied.
Im Weitern:
- 1951: Auf der Allmend findet die 1. BEA, Bernische Ausstellung für Gewerbe, Landwirtschaft, Handel und Industrie, statt.
- 1959: Eröffnung der neuen Konzerthalle des Kursaals Bern.
- Alte Postulate, die noch nicht verwirklicht waren, aber wohl weiter aufmerksam verfolgt wurden:
– SBB-Station Wyler.
– Umgestaltung Viktoriaplatz.
– Korrektion der Militärstrasse und des Teilstückes Beundenfeldstrasse, Ecke Café Dufour bis zur Einmündung in die Militärstrasse.
– Bedürfnisanstalt Wyler.
– Fussgängerstreifen in der Strassengabelung Spitalacker-Viktoriastrasse.
– Badeanlage Wankdorf. - Immer öfter hatte sich der Vorstand des Leists Bern Nord unter dem Vorsitz von Präsident Hans Scherler mit Verkehrsproblemen zu befassen.
- Der Leist wurde vom Gemeinderat darüber orientiert, dass die von ihm gewünschte Verlagerung der Buslinie «Wyler» realisiert werde. Am 8. Dezember 1963 wurde die Linie von der Markuskirche entlang der Winkelriedstrasse um rund 630 m bis zur Höhe der Einmündung der Sempachstrasse verlängert.
- Unter dem Patronat des Kirchgemeinderates Markus wurde seit vielen Jahren im Kirchgemeindehaus eine Freizeit-Werkstätte betrieben. Infolge Platznot und um diese Werkstätte auf breiterer Basis einem weiteren Publikum zugänglich zu machen, wurden nun Räumlichkeiten im neuen Wankdorffeld-Schulhaus erworben. Auf Anfrage des Kirchgemeinderates und nach eingehenden Besprechungen hat sich der Vorstand des Leists Bern Nord im Interesse der Quartierbevölkerung für die Betreuung der neuen Freizeitanlage zur Verfügung gestellt. Ein Mitglied des Leistes wurde in die Aufsichtskommission delegiert.
- Das Jahr 1966 war ein Markstein: Der Leist Bern Nord wurde 75 Jahre alt. Die Feierlichkeiten wurden am 7. und 8. Mai mit einem grossen Quartierfest eröffnet. Am Samstagnachmittag massen sich die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler beim Spiel auf der Kasernenmatte. An der Herzogstrasse gab es eine grosse Chilbi. Rösslispiel, Kettenflieger, Schiessbuden, Glücksspiele und Restaurationsbetriebe sorgten für eine grossartige Stimmung. Am 12. Mai, konnte man in der Markuskirche einer Abendandacht beiwohnen. Am 14. Mai fand schliesslich der grosse Jubiläumsfestanlass in der neuen Konzerthalle des Kursaals statt.
- 1. Januar 1967, Beginn der Fahrgast-Selbstabfertigung auf der Tramlinie 9, vorerst mit kondukteurlosen Anhängewagen.
- 1968 beschloss der Vorstand Leist Bern Nord, der Bernischen Gesellschaft zur Pflege des Stadt- und Landschaftsbildes als Mitglied beizutreten.
- Der Leist Bern Nord trat der Vereinigung «Für Bern» bei. Mit etlichen interessierten Kreisen veranstaltete der Leist eine Zusammenkunft, mit dem Ziel, den Springgarten als Naherholungszone für die Quartierbevölkerung zu erhalten.
- 28. März 1971: Integrale Selbstabfertigung auf der Tramlinie. 9
- Der Vorstand Leist Bern Nord hat sich immer häufiger mit Angelegenheiten wie Lärmimissionen und Parkierprobleme zu befassen.
- 25. Juni 1974, Umleitung der Worblentallinie der VBW (blaues Worbbähnli) ab Ittigen via Worblaufen in den Bahnhof Bern (bisher via Breitenrain zum Kornhausplatz).
- Am 6. Dezember 1976 wurde erstmals ein „Chlausentag» für die Quartierkinder organisiert. Diesem Anlass war ein derart grosser Erfolg beschieden, dass er zu einer dauernden Einrichtung wurde.
- Verkehr im Nordquartier: Die Entwicklung veranlasste den Leist Bern Nord, sich stärker mit diesem Problem auseinanderzusetzen. Zu diesem Zweck wurde ein Verkehrsausschuss als ständige lnstitution des Leistes gebildet. Eine vordringliche Aufgabe war das Erarbeiten von Vorschlägen zuhanden der zuständigen behördlichen Stellen zur Behebung dringender Verkehrsprobleme des Quartiers. Es wurden vor allem folgende Themen behandelt:
– Verkehrs- und Parkierprobleme rund um das neue VBS-Verwaltungsgebäude und Kasernenareal.
– Verkehrsberuhigung Wankdorffeld.
– Verkehrssicherheit im Bereich von Schulen, Schulwege und Altersheimen.
– Verkehrslenkung Breitenrainplatz und damit verbundene Randprobleme. - Die im Nordquartier tätigen Quartierorganisationen Leist Bern-Nord, Altenberg-Rabbental Leist, Leist Lorraine-Breitenrain, ein überparteiliches Komitee sowie die im Stadtrat vertretenen Parteien bildeten im Interesse einer möglichst raschen Lösung der entstehenden Verkehrsprobleme im Nordquartier die «Arbeitsgruppe Planung und Verkehr Bern-Nord (AGPVN)». In diese Arbeitsgruppe konnten die Quartierorganisationen je zwei Mitglieder und die Stadtratsparteien je ein Mitglied delegieren. Erster Präsident dieser Organisation wurde Hans Baumann.
- Nach gründlicher Vorbereitung und Organisation führte der Leist am 26. Juni 1982 sein erstes Gartenfest durch; weitere folgten. Die Reingewinne dienten zur Speisung eines Festfonds zuhanden der 1991 stattfindenden100-Jahrfeier.
- Am 29. August 1982 führte der Schweiz. Landesverband für Sport im Wylerbad ein Spielfest durch. Der Leist Bern Nord war an diesem vergnüglichen Anlass sowohl mit einem Infostand als auch mit zwei Mitgliedern als Spielleiter vertreten.
- Grenzkorrekturen der Leist Gebiete 1983: Der Leist Lorraine-Breitenrain hat dem Leist Bern Nord das Löchligut abgetreten. Im Gebiet der grossen und kleinen Allmend bis hinein ins Beundenfeld gab es einige Grenzkorrekturen zwischen dem Schosshalden-Qstring-Murifeld Leist und dem Leist Bern Nord.
- Die 1. August-Feier 1984 wurde für einmal ganz gross aufgezogen: In Zusammenarbeit mit der BEA begann die Feier diesmal schon nachmittags um 14 Uhr. Der Leist Bern Nord betrieb einen Flohmarkt und im Freien, zwischen dem BEA-Weiher und der neuen Halle, die Festwirtschaft. Zum Tanz spielten zwei Bands auf. Der Kinderumzug sowie das traditionelle August Feuer fanden jedoch im üblichen Rahmen statt. Der stattliche Reinertrag erlaubte einerseits unsern Festfonds der 100-Jahrfeier zu speisen und anderseits einen Altersausflug mitfinanzieren zu helfen
- Am 7. November 1986 fand zusammen mit dem Altenberg-Rabbental Leist und dem Leist Lorraine-Breitenrain eine Diskussion zum Thema «Umgestaltungsprojekte des Breitenrainplatzes» statt. Die Brisanz des Themas spiegelte sich in der überaus hohen Besucherzahl wieder.
- Am 4. Januar 1988 wurde die Bustangentiallinie 25 (Eigerplatz – Thunplatz – Breitfeld) in Betrieb genommen. Wegen hängigen Einsprachen vorerst nur auf der Strecke Eigerplatz – Schönburg. Der Leist Bern Nord war bestrebt, die Linie ab Schönburg ins Quartier zu führen.
- 1990: Der Entschluss des Bundesrates, die EMPFA nach Avenches zu verlegen, ist im Quartier auf Unverständnis gestossen. Der Leist Bern Nordsetzt sich im Bereich seiner Möglichkeiten dafür ein, dass das EMPFA – Areal der Bevölkerung und dem Reitsport erhalten bleiben soll. Der Springgarten ist für das Nordquartier ein wichtiges Naherholungsgebiet. Die EMPFA bildet in unserem Quartier eine «Rosine» als Grünfläche, Erholungsraum und als Zentrum für das Pferd und den Reitsport.
- 13. August 1990: Eröffnung der Quartierlinie 26 (Breitenrain – Wylergut). Der Betrieb wird im Auftrag der SVB (heute BernMobil) von der Bärentaxi AG mit Kleinbussen der SVB-Nachtlinien ausgeführt.
- 1. November 1990: Verlängerung der RBS – Linie M (Münchenbuchsee – Zollikofen) via Worblaufen – Löchligut – Breitenrain – bis Kasernenstrasse. Die Linie M wird zwischen Löchligut und Kasernenstrasse in den SVB (heute BernMobil)-Tarif integriert.
- 1998 wird nach grösseren Umbauarbeiten das Hotel Allegro des Kursaals Bern eröffnet. Es folgten bis 2012 weitere bedeutende Erweiterungsbauten.
2001 – Heute
2001 Gründung DIALOG Nordquartier
Am 03.12.1998 haben die stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bern der neuen Gemeindeordnung zugestimmt. Darin wird unter anderem die Mitwirkung der Bevölkerung im Grundsatz geregelt. Das dazu gehörende Reglement wird von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern der Stadt Bern am 16.05.2004 angenommen.
Schon vor dieser Abstimmung wurde am 04.12.2001 der Verein DIALOG Nordquartier als Quartierkommission des Stadtteils V gegründet. Der DIALOG Nordquartier setzt sich aus verschiedenen im Stadtrat vertretenen politischen Parteien sowie Vereinen, Organisationen und Quartierleisten des Stadtteils Breitenrain-Lorraine zusammen. Jedes Mitglied ist durch einen Delegierten oder eine Delegierte im DIALOG vertreten.
Der DIALOG Nordquartier versteht sich als Plattform, welche die Diskussion und die Mitsprache der Bevölkerung auf Quartierebene ermöglicht und fördert. Er orientiert seine Mitglieder nicht nur über wichtige quartierbezogene Themen, sondern befasst sich auch mit Anregungen und Fragen von Organisationen, Institutionen und der Bevölkerung.
Damit ist für den Leist Bern Nord, aber auch für alle anderen Leiste der Stadt, eine völlig neue Situation entstanden. In Zukunft vertritt die Quartierkommission in erster Linie die Interessen der Bevölkerung in den Quartieren gegenüber der Stadt Bern. Der Leist Bern Nord ist von Anfang an Mitglied in der Quartierkommission DIALOG, bringt sich dort aktiv ein, büsst aber trotzdem an Bedeutung ein. Erst in jüngster Vergangenheit hat sich der Leist Bern Nord wieder emanzipieren können und ist bestrebt wieder als ernst zu nehmende Stimme gehört zu werden.
2005 Einweihung Stade de Suisse Wankdorf
Seit August 2005 steht auf dem Boden des legendären Wankdorf Stadions das Stade de Suisse Wankdorf Bern. Die Heimarena des BSC Young Boys bietet an Fussballspielen rund 32’000 Zuschauern Platz. Das Publikum geniesst dank der modernen Bauweise von allen Plätzen beste Sicht und ist sehr nahe am Spielgeschehen dran.
Wenn der Ball ruht, wird das Stade de Suisse zur spektakulären Eventlocation. Das exquisite Catering und die vielen Möglichkeiten für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm lassen keine Wünsche offen.
Das Stadion befindet sich rund zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Das Wankdorfquartier ist ausgezeichnet mit dem öffentlichen Verkehr verbunden. So gibt es fast neben dem Stadion einen Bahnhof, der nur 3 Fahrminuten vom Berner Hauptbahnhof entfernt ist. Dieser wurde zusammen mit dem Stade de Suisse im Jahr 2005 gebaut und eröffnet. Weiter ist das Stadion durch eine Buslinie und eine Tramlinie von Bernmobil erschlossen.
2008 Fussball Europameisterschaft
Während der Fußball Europameisterschaft 2008 wurden einige Spiele der Gruppe C im Stade de Suisse ausgetragen. Somit traten Frankreich, Holland, Italien und Rumänien in Bern gegeneinander an. Am Ende sollte sich Holland mit drei Siegen und nur einem Gegentor den Gruppensieg sichern. Italien landete auf dem zweiten Tabellenplatz nach dem Ende der Vorrunde.
In Bern schaut man nicht ohne Wehmut auf die letzten Euro-Tage zurück, die der Stadt eine Mischung aus Volksfest und Fasnacht brachten. Vor, während und nach den Spielen der Holländer breitete sich in der Innenstadt Fasnachtsstimmung aus. Bernerinnen und Berner wurden je länger je mehr Holland-Fans. Viele machten zuletzt ebenfalls kostümiert oder wenigstens orange gekleidet am Marsch zum Stadion mit.
Postfinance Arena; ein neues Eishockey Stadion für Bern
Das Heimstadion des SC Bern wurde von Sommer 2007 bis Sommer 2009 total saniert. Der typische Charakter als reine Eishockeyarena blieb erhalten. Das 1967 erbaute Eisstadion auf der Berner Allmend genügte den Infrastruktur- und Sicherheitsanforderungen nicht mehr. Das Stadion musste daher bis zum Start der Eishockey-WM 09 am 24. April 2009 komplett saniert werden. Für die Sanierung war als Generalunternehmer die Firma HRS verantwortlich. Die Umbauarbeiten begannen am 16. August 2007. Die Immobilieninvestment-Gesellschaft Swiss Prime Site AG investierte rund Fr. 105 Mio. in den Umbau und in die Erweiterung der PostFinance-Arena. Seit dem 16. August 2007 heisst das Stadion PostFinance-Arena.
ESP Wankdorf
2004 wurde im Raum Wankdorf das grösste Hotel in Bern eröffnet. Ende des gleichen Jahres wurde die neue S-Bahn-Station Wankdorf in Betrieb genommen und am 1. August 2005 ist das neue topmoderne Fussballstadion Stade de Suisse Wankdorf eröffnet worden. Ende Oktober 2012 wurde der neue Autobahnanschluss Wankdorf am Schermenweg in Betrieb genommen, der im Rahmen der Gesamterneuerung der Stadttangente Bern gebaut wurde. Seit Dezember 2012 ist der neu gestaltete Wankdorfplatz mit seinem zweistöckigen Kreisel in Betrieb und die verlängerte Tramlinie 9 verkehrt nun bis zum S-Bahnhof Wankdorf. Daneben bietet der Raum Wankdorf Wohnraum mit hoher Lebensqualität für die unterschiedlichsten Ansprüche.
Wankdorf City
Im Sommer 2014 hat der Gemeinderat entschieden, die letzten zur Verfügung stehenden Baubereiche im städtischen Teil der zweiten Entwicklungsphase von WankdorfCity an das Bieterkonsortium Schweizerische Mobiliar/Losinger Marazzi AG zu vergeben. Losinger-Marazzi bzw. Mobiliar plant eine Überbauung mit 50 Prozent Wohnanteil, einem Hotel und weiteren gewerblichen Nutzungen. Ebenfalls Bestandteil der zweiten Entwicklungsphase ist die Realisierung eines weiteren Dienst¬leistungsgebäudes der SBB östlich der Gardistrasse für 1’800 Mitarbeitende des IT-Bereiches. Zurzeit wird zusammen mit den Bauberechtigten der sogenannte Entwicklungsplan 2 erarbeitet, welcher als Grundlage für die qualitätssichernden Verfahren der Projektentwickler dient. Der Abschluss des Entwicklungsplanes ist auf März 2015 geplant. Anschliessend können die geplanten Projektwettbewerbe von beiden Bauberechtigten durchgeführt werden, wobei bereits aktuell die Präqualifikation für den Gesamtleistungswettbewerb der SBB läuft.
Im Weiteren:
- Oktober 2014: Einweihung des neuen Sportplatz Wyler. Mit der Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Wyler hat die Stadt Bern einen weiteren Schritt getan, um dem Mangel an Fussballplätzen entgegenzuwirken. Dank dem Einbau eines Kunstrasenfelds ist die Trainingskapazität der Sportanlage neu doppelt so hoch.
- Juli 2014: Neuer Kunstrasen für den Spitteler. Auch auf dem Sportplatz Spitalacker wird das bestehende Naturrasenfeld durch ein Kunstrasenfeld ersetzt. Zudem wird die bestehende Beleuchtung instand gesetzt. Der Sportplatz Spitalacker wurde 1920 erbaut. Seither wurden keine nennenswerten Umbauten vorgenommen. Auch die Garderoben sind sanierungsbedürftig. Sie werden jedoch erst umgebaut, wenn die Feuerwehr aus dem Nachbargebäude an ihren neuen Stützpunkt im Forsthaus West zieht. Das ist voraussichtlich 2015. Bis dann erhält der FC Breitenrain im Rahmen eines Provisoriums zusätzliche Garderobenfläche. Der Baukredit für die Sanierung des Sportplatzes Spitalacker beträgt 2,9 Mio. Franken.
- 28.09.2014: Die Stimmberechtigten von Köniz und Ostermundigen sagen Nein zum Tram Region Bern. Die Stadt Bern stimmt zu. Trotzdem wird das Tramprojekt nicht realisiert. Heftige, zum Teil gehässige Diskussionen um die Linienführung und um Bäume entlang der geplanten Tramlinie 10 begleiten den Abstimmungskampf.
- 05.12.2014: Die Berufsfeuerwehr Bern bezieht ihren neuen Standort beim Forsthaus West am Rande der Autobahn beim Bremgartenwald. Um die künftige Nutzung des Gebäudes entstehen heftige Diskussionen zwischen der Stadt und der Quartierorganisation DIALOG.
Quelle: Jubiläumsschrift 100 Jahre Leist Bern Nord.
Text: Bruno Lüthi, Ernst Aebersold, Andreas Werren; ergänzt und überarbeitet von Thomas Ingold