Jahresbericht 2015 des Leist Bern Nord
Der Leist Bern Nord blickt auf ein interessantes und lebhaftes zurück:
„Dr nöi Breitsch“
Im Zentrum stand sicherlich die Abstimmung im Juni über das Projekt „dr nöi Breitsch“. Der Leist Bern Nord hat mit einer Mitgliederumfrage die Meinung dazu eingeholt und hat aufgrund des Ergebnisses gegen das Projekt Stellung bezogen. In verschiedenen Medienauftritten ist es gelungen eine breitere Diskussion über diese Vorhaben zu entfachen, und zur Meinungsbildung beizutragen. Die Abstimmung ergab dann eine deutliche Zustimmung zum Gesamtprojekt. Wir anerkennen selbstverständlich den Volksentscheid, werden aber den weiteren Fortgang des Vorhabens sehr genau beobachten, und wenn nötig zu einzelnen Planungen Einsprache erheben.
Stauffacherplatz
Als sehr positives Ereignis sehen wir die Entwicklung auf dem neubenannten und neugestalteten Stauffacherplatz. Dank der Initiative der Gelateria di Berna und der raschen Reaktion des Leists Bern Nord auf die Restriktionen der Gewerbepolizei, ist eine gute und von einer überwältigenden Mehrheit der Quartierbevölkerung getragenen Lösung gefunden worden. Ein besonderer Dank gebührt den verantwortlichen Personen von Stadtgrün Bern. Unkompliziert, pragmatisch und sehr rasch wurden Vorschläge zur Gestaltung des Stauffacherplatzes gefunden und umgesetzt. Eine Weiterführung der Nutzung im nächsten Jahr ist bereits besprochen. Es steht ihr kaum etwas im Wege.
Urban Gardening
Ebenso positiv sieht der Leist die Entstehung des Projekts der „hängenden Gärten“ an der Beundenfeldstrasse. Dieses Urban Gardening Projekt unterstützt der Leist Bern Nord mit Überzeugung, weil so manche jüngere und ältere Stadtbewohnerin und Stadtbewohner wieder erkennt, dass die Milch und das Gemüse nicht in den Regalen der Grossverteiler gedeihen.
Postfachanlage Bern 25, Viktoria
Weniger erfreulich ist die Schliessung der Postfachanlage bei der Poststelle Bern 25 auf dem Viktoriaplatz. Die Intervention des Leist bei der Post AG und beim Stadtpräsidenten, aber auch die Petition betroffener Gewerbetreibender rund um die Post am Viktoriaplatz hat die Schliessung nicht verhindern können. Der Entschluss der Post AG steht fest. Die Postfachanlage wird wegen fehlender Auslastung geschlossen. Der Leist bedauert diese Entwicklung sehr. Wir befürchten nun, dass mit der gleichen Begründung der Post AG mittelfristig auch die Poststelle geschlossen werden könnte.
Alte Feuerwehr Viktoria
In der unmittelbaren Nachbarschaft der Post am Viktoriaplatz steht die alte Feuerwehkaserne. Da die Stadt vorerst nicht über die definitive Nutzung der verschiedenen Gebäude entscheiden kann und will, wurden nun, nebst der Unterkunft für Asylsuchende, verschiedenste Zwischennutzungen realisiert. Dazu wurde ein Verein mit dem Namen „Alte Feuerwehr Viktoria“ gegründet. Der Verein tritt gegenüber der Stadt als Mieter auf und gibt die Lokalitäten in Untermiete weiter. Er ist aber für die Unterkunft nicht zuständig. Unter den Zwischennutzern befindet sich beispielsweise das Restaurant „Löscher“, die Kaffeebrennerei „Adrianos“, eine Quartierwerkstatt, eine Tanzschule, Künstlerateliers und vieles mehr. Der Leist Bern Nord steht diesen Zwischennutzungen positiv gegenüber. Ob sich die anfänglichen Bedenken wegen der Unterkunft für Asylsuchende bestätigen, wird die Zukunft zeigen. Die Zwischennutzungen sind bis Anfang oder Mitte 2019 vorgesehen.
Fussgänger- und Vélobrücke Breitenrain – Länggasse
Ein ganz anderes Thema ist die in Planung stehende Fussgänger- und Vélobrücke vom Breitenrain in die Länggasse oder präziser von der Polygonstrasse ins Viererfeld. Aus der Sicht des Leists Bern Nord ist die geplante Brücke weder nötig noch sinnvoll, weil sie keinem echten Bedürfnis entspricht. Die Kosten und rechtlichen Hürden stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen für die Bevölkerung. Viel dringender müsste die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrer beim Henkerbrünnli, am Bollwerk oder auf der Lorrainebrücke angegangen werden. Der geplante Bau der Velobrücke entschärft diese erwähnten und wirklich gefährlichen Stellen in keiner Weise. Zudem führt die Brücke irgendwo ins Niemandsland beim Viererfeld, und der Veloverkehr müsste über das Bierhübeli und die bereits erwähnten kritischen Stellen Henkerbrünnli und Bollwerk zum Bahnhof geführt werden. Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, die mit dem Fahrrad zum Bahnhof gelangen wollen, werden kaum den Umweg über das Viererfeld in Kauf nehmen und weiterhin den Weg über die gefährliche Lorrainebrücke benutzen. Darum wäre es aus der Sicht des Leists Bern Nord wesentlich sinnvoller die genannten gefährlichen Stellen auf dem Weg vom Nordquartier zum Bahnhof zu sanieren. Wenn es denn schon eine Velobrücke sein sollte, ergäbe diese, parallel zur Lorrainebrücke auf der Seite der Schützenmatte, einen wesentlich grösseren Mehrwert.
Helikopterlandungen auf der Kasernenmatte
In Zusammenarbeit mit der Quartierkommission DIALOG Nord ist es gelungen, die Helikopterlandungen auf der Kasernenwiese um 2/3 zu reduzieren. Während die Quartierkommission DIALOG Nord direkt Frau Bundespräsidentin Sommaruga anschrieb, wandte sich der Leist Bern Nord an die Bundeskanzlerin und an Bundesrat Ueli Maurer. Der Leist schlug vor, die Landungen auf den modern eingerichteten Helikopterlandeplatz bei der neuen Feuerwehrkaserne beim Forsthaus zu verlegen. Aus flugtechnischen Gründen scheint dies aber nicht zu klappen. Trotzdem ist in gemeinsamer Arbeit eine deutliche Reduktion der Flugbewegungen gelungen.
Neue Mobility Parplätze
Im Quartier sollen an verschiedenen Orten neue Parkplätze für das Carsharing der Mobility Genossenschaft entstehen. Dieses an und für sich sehr positive Vorhaben soll aber zu Lasten von bestehenden Parkplätzen in der blauen Zone ausgebaut werden. Aufgrund der Baupublikation hat der Leist Bern Nord, zusammen mit dem Lorraine-Breitenrain-Leist, gegen dieses Vorhaben beim Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland Einsprache erhoben. Die Aufhebung weiterer Parkplätze erachtet der Leist als gewerbefeindlich, und die Mobilität der Bevölkerung wird weiter unnötig eingeschränkt.
Unser Quartier weist eine sehr knappe, wenn nicht zu knappe Anzahl Abstellflächen für Fahrzeuge in der blauen Zone aus. Dies führt täglich zu unbefriedigenden Situationen in den engen Quartierstrassen. Namentlich in den klassischen Wohnstrassen sind zu Tages- und Nachtzeiten gegen 50% mehr Fahrzeuge parkiert als vorhandene Parkfelder der blauen Zone existieren. Die Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter im Quartier bezahlen für die entsprechende Parkkarte einen erheblichen jährlichen Betrag, und das Angebot an freien Parkplätzen wird durch irgendwelche Massnahmen bei gleichbleibendem Betrag für die Parkkarte laufend reduziert. Sie dürfen allerdings erwarten, dass bei gleichbleibendem Jahresbetrag das Angebot an Parkplätzen in der entsprechenden blauen Zone gleich bleibt.
Nach Konsultationen mit dem Regierungsstatthalteramt hat der Leist Bern Nord aber die Einsprache zurückgezogen. Das Regierungsstatthalteramt erklärte stichhaltig, dass die Parkplatzbewirtschaftung nicht Gegenstand der Baupublikation sei. Dies sei in der Gemeinde Bern eine politische Angelegenheit. Der Leist Bern Nord arbeitet nun an einem politischen Vorstoss im Stadtrat.
Neue Homepage
Auch die neue Homepage des Leists Bern Nord verdient Erwähnung. Unter www.leist-bern-nord.ch finden Sie eine ganze Fülle von Informationen aus dem Quartier.
Allerdings sind auch kritische Kommentare an uns gelangt. Wir haben etwas ausser Acht gelassen, dass nicht alle Leute über einen Internetanschluss verfügen, oder mit dem Umgang mit den neuen Medien nicht so vertraut sind. Wir nehmen diese Kritik auf, und haben uns entschlossen, im Anzeiger für das Nordquartier, in regelmässigen Abständen, Berichte über die Tätigkeiten des Leists Bern Nord zu veröffentlichen. Mit dem hier vorliegenden Jahresrückblick möchten wir den Anfang machen.
Publikumsanlässe 2015
2015 fanden zwei Publikumsanlässe statt.
Zum einen liessen sich am 07.10.2014 anlässlich des Geschäftsapéros ca. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stiftung DIACONIS näherbringen. Eine Führung und ein anschliessendes Apéro riche brachten die Leistungen der Stiftung DIACONIS im Bereich der Alters- und Palliativpflege anschaulich näher.
Zum anderen besuchten ca. 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anlässlich des Erlebnisausfluges das Bundesamt für Landestopographie (Swisstopo). Ein interessanter und lehrreicher Einblick in die Welt der modernen Geodaten und Kartenwerke der Schweiz wurde durch einen Imbiss im nahegelegenen Ristorante Pasta Bar abgerundet.
Vorstandstätigkeit
Der Vorstand traf sich zu 7 Sitzungen zur Erledigung der anstehenden Geschäfte. Viele kleinere und grössere Angelegenheiten konnten oft per E-Mail mit Umfragen und Stellungnahmen im Vorstand erledigt werden. Die Vorstandsarbeit war und ist geprägt von Offenheit, konstruktiver Mitarbeit und sehr guter und angenehmer Kollegialität. Als Präsident danke ich allen meinen Vorstandskolleginnen und Kollegen für die Unterstützung und sehr angenehme Zusammenarbeit.